Hilfe, mein Chef ist ein Choleriker! Was tun?

Mannis Ausbildungsleiter hat echt was auf dem Kasten. Man merkt sofort, dass er den Job im Blut hat und dass er mehr Erfahrung mitbringt, als viele andere in der Firma. Oft ist er auch gut drauf und man kann sich gut mit ihm unterhalten. Aber manchmal rastet er auch aus. Wegen nix! Oder wegen einer Lapalie! Ein echter Choleriker! Dann weiß Manni echt nicht, wie er reagieren soll. „Kenn ich!“ sagt das Good Karma Lama und gibt ihm gleich ein paar Tipps, damit es beim nächsten Gewitter besser wird.

Was genau ist ein Choleriker?

Als Choleriker bezeichnet man Menschen, die gerne mal aufbrausen oder aus der Haut fahren. Menschen, die ihrer Wut gerne mal freien Lauf lassen und dann aggressiv werden. Zum Glück bleibt es dabei meist bei verbalen Entgleisungen oder Geschrei. Dennoch sind das immer ganz unangenehmen Szenen – übrigens nicht nur für die Kollegen, sondern auch für den Choleriker selbst. Das Schlimmste daran ist aber, dass die Wutausbrüche nicht vorhersehbar sind, bzw. oft aus freiem Himmel kommen.

Wie erkennt man einen Choleriker?

Da Choleriker eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen unangenehmen, aufbrausenden Menschen ist, gibt es keine wissenschaftliche Definition. Sicherlich sind solche Menschen leichter erregbar, rasten häufiger aus und haben die eigenen Emotionen weniger unter Kontrolle. Bekannte Beispiele für Choleriker sind übrigens der ehemalige Apple-CEO Steve Jobs und der Schauspieler Klaus Kinski. Es kann also durchaus unterhaltsam sein, einen Choleriker zu beobachten – solange man nicht selbst das Ziel oder der Grund seines Wutausbruchs ist.

Wie reagiert man auf einen Wutanfall eines Cholerikers?

Im Grunde hast du drei Reaktionsmöglichkeiten:

  1. Ignorieren – also den Choleriker austoben lassen
  2. Entgegentreten – also ihn (oder sie) auf das unmögliche Verhalten ansprechen und mit Konsequenzen drohen (wie auch immer die aussehen könnten)
  3. Verständnis zeigen

Die beste Reaktion ist dabei die letztgenannte, also Verständnis zu zeigen. Dazu solltest du versuchen, die Situation zu verstehen, in der sich dein Gegenüber befindet. Ein Wutanfall erfolgt letztlich aus einer Situation heraus, in der sich der Choleriker hilflos vorkommt. Er meint z.B., all seine bisherigen Bemühungen, dir etwas beizubringen, haben nicht gefruchtet. Jetzt probiert er es eben damit, lauter zu werden. Dass dieser Ansatz keine Lösung bringt, ist dir klar – aber ihm nicht.

Lasse dich in dieser Situation nicht verängstigen oder vor den Kopf stoßen, sondern versuche neutral zu ermitteln, was denn eigentlich dass Problem ist und wie dieses gelöst werden kann. Sobald also der Wutausbruch abklingt, sprichst du ihn an und versuchst das Problem zu analysieren: „OK, ich kann sehen, dass Sie etwas aufregt. Und ich glaube, das ist Folgendes: …“ Dann beschreibst du, welche Ursache du siehst und machst einen Vorschlag, wie das gelöst werden kann, bzw. wie eine Wiederholung des Fehlers ausgeschlossen werden kann. So holst du den Choleriker aus seiner Situation ab und schaffst eine sachliche Gesprächsebene. Das sollte eigentlich ganz gut funktionieren und mit etwas Glück, sieht er sein Fehlverhalten auch ein.

Umgang mit cholerischen Kollegen

Wenn es sich beim Choleriker nicht um den Vorgesetzten, sondern eher um Kollegen handelt, dann hast du noch ein paar weitere Möglichkeiten, die teilweise auch eher langfristig wirken. Dazu haben wir noch ein paar Tipps für dich:

  1. Demonstriere Selbstbewusstsein

Zeige dem Choleriker, dass du dich von seinem Wutausbruch nicht beeindrucken lässt, indem du ihm selbstbewusst und mit ruhiger, starker Stimme antwortest. Starte aber keinen Gegenangriff indem du zurückbrüllst, sondern bleibe sachlich.

  1. Trete den Rückzug an

Falls sich der Choleriker nicht beruhigt, dann verlasse den Raum und sage ihm, dass ihr das Gespräch gerne fortsetzen könnt, sobald er sich beruhigt hat und wieder sachlich wird. Auch dieses Gesprächsangebot solltest du ruhig und ohne Ironie formulieren.

  1. Suche das Gespräch

Wenn er sich wieder beruhigt hat, dann solltest du dem Choleriker mal ein Gespräch unter vier Augen anbieten. In diesem kannst du ihm einerseits mal erklären, wie unangenehm du die Wutausbrüche findest und andererseits könnt ihr dann mal versuchen, gemeinsam festzulegen, wie ihr mit der Situation umgehen wollt. Hier zeigst du, dass du bereit bist, ihm zu helfen – wenn er sich helfen lassen möchte.

  1. Hole dir Unterstützung

Wenn all das nichts hilft, dann ziehe Kollegen mit ins Boot, die ebenfalls unter den Wutausbrüchen des Kollegen leiden. Gemeinsam solltet ihr dann das Gespräch mit ihm suchen. Falls auch dies nichts bringt, dann bleibt euch nur noch, sich an den Betriebsrat oder an den Vorgesetzten zu wenden, damit diese eingreifen.

 

Wenn es ganz schlimm wird und wenn du nicht weiter kommst, kannst du dich übrigens auch an die Handwerkskammer oder die Industrie- und Handelskammer wenden, um dort Hilfe zu suchen, wie es in diesem Video beschrieben wird: https://www.youtube.com/watch?v=x-neMXix05s  

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