Brutto und netto: Was ist was?

Manni hat den ganzen Weihnachtstrubel gut überstanden und ist auch gut in das neue Jahr gerutscht. Er hatte über die Feiertage Urlaub und konnte sich ein bisschen erholen. Da er endlich mal wieder ein bisschen Zeit hatte, hat er sich aus Interesse seine Lohnabrechnungen, die er jeden Monat bekommt, mal genauer angeschaut. Dabei kommt ihm eine Frage in den Sinn: „Was ist denn eigentlich dieses brutto und netto? Und warum ist netto viel weniger?“. Das Good-Karma-Lama kennt sich natürlich auch damit aus und erklärt Manni, was Sache ist. 

Das Ausbildungsgehalt

Während deiner Ausbildung erhältst du monatlich ein Ausbildungsgehalt. Wie hoch dieses ausfällt, hängt davon ab, in welcher Branche du arbeitest und welchen Beruf du lernst. Demnach verdienen z.B. Mechatroniker in der Ausbildung mehr als Personaldienstleistungskaufleute. Normalerweise liegt das Gehalt aber zwischen 400€ und 800€ im 1. Lehrjahr. Die Ausbildungsvergütung muss auch in deinem Ausbildungsvertrag festgehalten werden und nach dem §17 BBiG (Berufsbildungsgesetz) mindestens jährlich steigen

Oft gibt es auch tarifliche Vorgaben, in denen festgehalten ist, wie hoch das Ausbildungsgehalt ist. Gibt es in deinem Unternehmen keine tariflichen Regelungen, muss deine Ausbildungsvergütung auf jeden Fall nach §17 BBiG „angemessen“ sein und sich an der tariflichen Vergütung orientieren. Außerdem legen dann in der Regel die zuständigen Stellen einen Richtwert fest, der für die Unternehmen ein Ausgangspunkt sein soll.  

Was ist brutto?

Um schon mal eins vorweg zu nehmen: Brutto ist nicht gleich netto! Und auch deine Ausbildungsvergütung, die in deinem Ausbildungsvertrag steht, entspricht nicht unbedingt dem Bruttogehalt. 

Die Bruttovergütung ergibt sich aus den gesamten Einkünften die du erzielt hast. Dazu gehören neben deinem Ausbildungsgehalt auch eventuelle Zulagen und Einmalzahlungen (z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld) die du erhältst. Das Bruttogehalt ist die Summe aus all diesen Einkünften, bevor davon Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Dein Ausbildungsgehalt aus deinem Ausbildungsvertrag ist das Bruttoeinkommen und dient als Basis der Bruttovergütung

Wenn du z.B. noch eine Unterkunft oder Verpflegung als Sachleistung erhältst, wird dir das auch von deinem eigentlichen Gehalt abgerechnet. Abzüge werden allerdings erst ab einer Ausbildungsvergütung von 325€ berechnet. Bis dahin musst du keine Abzüge zahlen. In diesem Fall entspricht dann dein Brutto- dem Nettogehalt. 

Was ist netto?

Das Nettogehalt wird anhand deines Bruttogehalts berechnet. Von deiner Bruttovergütung werden dafür noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Zu den Steuern gehört neben der Lohnsteuer auch die Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag. Du musst allerdings erst Steuern zahlen, wenn du mehr als 950€ (zu versteuerndes Bruttogehalt) in deiner Ausbildung verdienst. Zusätzlich zu den Steuern (falls du sie zahlen musst) werden auch noch Sozialabgaben von deinem Bruttolohn abgezogen. Zu den Sozialabgaben gehören die Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. 

Die Abzüge werden automatisch jeden Monat von deinem Bruttogehalt abgerechnet und direkt von deinem Arbeitgeber an die zuständigen Stellen (z.B. das Finanzamt) übermittelt. Du siehst also von diesen Beiträgen bzw. Abgaben nichts. 

Nachdem nun Steuer und Sozialversicherungen abgezogen wurden, ergibt sich dein Nettoverdienst. Dieser ist dann entweder der tatsächliche Auszahlungsbetrag, den du auf dein Konto bekommst, oder es werden noch weitere Bestandteile verrechnet. So kann es z.B. sein, dass von deinem Nettolohn noch Fahrtkosten oder Vermögenswirksame Leistungen abgezogen oder hinzugerechnet werden. Wird mit dem Nettogehalt nochmal etwas berechnet, erhältst du dann deinen endgültigen Auszahlungsbetrag. Deshalb entspricht der Nettolohn nicht immer unbedingt der Auszahlung auf dein Konto.   

Tipp

Falls dir das nun alles etwas zu viel Information war und du dir nicht alles merken kannst, gibt es eine ganz einfache Eselsbrücke: 

Brutto = „brutal viel“ 

Netto = „net so viel“ 

Wenn du also das nächste Mal deine Ausbildungsvergütung und deine Lohnabrechnung bekommst, weist du jetzt wie die verschiedenen Beträge zustande kommen und wieso du (leider) nicht so viel auf’s Konto bekommst, wie in deinem Ausbildungsvertrag steht. 

Weitere Infos zum Thema findest du unter https://www.azubiyo.de/azubi-wissen/ausbildungsverguetung/

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