Ein Foto hier, eine Story da und schnell noch ein Kommentar unter einem Post hinterlassen. Leon ist fleißig auf Facebook und Instagram unterwegs und stellt häufig neue Bilder und Posts aus seinem Privatleben online. „Sei bloß vorsichtig!“, rät ihm das Good-Karma-Lama, „das Internet vergisst nie…“. Doch was genau meint es damit? Worauf sollte man denn achten in den Sozialen Netzwerken und warum? Hier einige wichtige Informationen für euch…
Facebook, Instagram & Co.
Wer heutzutage nicht bei Facebook, Instagram und den anderen sozialen Netzwerken aktiv ist, gilt schnell als „nicht up to date“. Angefangen hat alles mit Facebook. Ursprünglich noch als Plattform gedacht, um in Kontakt zu bleiben oder neue Kontakte zu knüpfen. Heute, fast 20 Jahre später, ist es eher eine Mischung aus Dauerwerbesendung, Datenkrake und teilweise lustigen Fail-Videos. Fast alle verfluchen es und dennoch nutzt es so gut wie jeder. Und jeder, kennt auch die Typen, die ständig alles und jede Situation ihres Lebens online stellen. Doch warum ist die Veröffentlichung von Bildern, Kommentaren und Informationen überhaupt gefährlich und worauf sollte man achten, wenn man keine Probleme bekommen will?
Die Gefahren
Bei der Nutzung von sozialen Netzwerken lauern viele Gefahren. Von Datenklau bis hin zu Shitstorm und Mobbing. Hier die wohl wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:
Das ist privat!
Wer sich in einem sozialen Netzwerk anmeldet, muss damit rechnen, dass seine Datenm, Bilder und Videos auch in falsche Hände geraten können. Jedes Bild und jeder Kommentar oder Like kann von anderen Nutzern gesehen werden. Und jeder kann ein veröffentlichtes Foto oder Video teilen, herunterladen und selbst veröffentlichen. So gehen manche Aufnahmen einen sehr langen Weg durch das Netz, ohne dass die Urheber Kenntnis davon erhalten.
Auf gar keinen Fall…
…gläsern sein!
Kaum auf Facebook und Co. angemeldet, musst du deine Kontaktdaten hinterlegen. Also werden fix die E-Mail-Adresse und Handynummer hinterlegt und wenn man schon mal dabei ist auch gleich noch Wohnort, Straße und Hausnummer. In den Einstellungen hast du ausgewählt, dass jeder Nutzer deine Daten sehen kann und weil du ja vor hast berühmt zu werden, postest du auch fleißig Bilder, Storys und Videos in allen Lebenslagen. Du kommentierst und likest sämtliche Beiträge und hinterlässt so eine riesige Spur von Informationen und Daten. Jeder kann sehen was du so machst, schreibst und wo du wohnst. Willst du das wirklich?
So machst du´s richtig
Um einem sozialen Netzwerk beitreten zu können, muss man zwangsläufig einige Daten hinterlegen. Ohne deine E-Mail-Adresse anzugeben ist es nicht möglich ein Konto bei Facebook oder Instagram anzulegen. Doch bei sämtlichen anderen Daten solltest du vorsichtig sein. Du musst nicht alle Informationen zu dir angeben. Beschränke dich lieber auf die Pflichtfelder. Einen Wohnort anzugeben, kann dagegen wieder sinnvoll sein, weil dann die Posts, die dir angezeigt werden eine „regionale Relevanz“ haben. Du bekommst also keine Einladungen zu Veranstaltungen, die sehr weit von deinem Wohnort entfernt stattfinden. Es reicht dafür aber, wenn du die nächste größere Stadt als Wohnort hinterlegst. Und bei den Einstellungen zu deiner Privatsphäre solltest du darauf achten, dass nicht einfach jeder Zugriff auf deinen Daten hat und alles von dir sehen kann. Manchmal ist weniger mehr!
Ich habe heute leider kein Foto für dich…
Zu sozialen Netzwerken gehören Bilder und Videos einfach dazu. Bei Instagram ist es ohne Fotos oder Videos gar nicht möglich einen Beitrag zu erstellen. Egal ob beneidenswerte Urlaubsbilder vom Strand, dem Wochenendausflug nach Berlin oder einfach vom leckeren Essen aus dem Restaurant, jeder hat vermutlich schon mal solche Bilder gepostet. Doch welche Bilder sind in Ordnung und wann wird es zu viel?
Auf gar keinen Fall…
…zum Model mutieren.
Ein Foto am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Kaum aufgewacht machst du schon dein erstes Bild beim Zähneputzen, dann eine kurze Story vom ach so leckeren Frühstücksjoghurt mit Chiasamen und Acai-Beeren und schnell noch ein Bild vom Weg zu Arbeit. In jeder noch so unpassenden Situation zückst du dein Smartphone, den Selfie-Stick immer griffbereit. Dein Alltag ist bestimmt von der Suche nach dem nächsten Motiv für dein Instagram Profil, um deine Follower bei Laune zu halten. Schließlich ist es ja dein Ziel, ein richtiger Influencer zu werden…
So machst du´s richtig
Ab und zu mal ein Foto aus dem Urlaub oder von einer schönen Geburtstagsfeier sind natürlich vollkommen in Ordnung. Auch wenn du mal etwas Lustiges aus dem Alltag siehst, kann es zur Abwechslung auch mal schön sein ein Bild davon zu machen und es online zu stellen. Doch es ist nicht sinnvoll von jedem Moment deines Lebens ein Foto zu machen und es so aussehen zu lassen, als ob du ein ach so tolles und schönes Leben führst, obwohl das gar nicht stimmt. Es ist vermutlich auch so, dass du mit deinen ständigen Bildern und Storys vielen Leuten sogar gehörig auf die Nerven gehst. Also beschränke dich lieber auf das Nötigste und zeig nicht alles von dir.
Auf geht´s, ab geht´s, drei Tage wach!
Du bist schon mindestens 16 Jahre alt und gehst am Wochenende auch gern schon mal feiern? Von Freitagabend bis Sonntagmorgen schlägst du dir die Nächte um die Ohren und bist kaum zu bremsen. Du trinkst, du tanzt, du hast Spaß. Es werden viele Partybilder gemacht und auch kurze Videos, weil man unter Alkoholeinfluss auch immer so super Ideen hat. Doch Achtung, das kann auch ganz schön nach hinten losgehen…
Auf gar keinen Fall…
…peinliche Partyfotos posten.
Es ist Freitagabend und du hast eine harte Woche hinter dir. Da kommt es dir grad gelegen, dass deine Freunde heute Abend mit dir feiern gehen wollen. Ihr trefft euch bei einem Kumpel und trinkt schon mal gemütlich ein bisschen was zum warm werden, dabei spielt ihr ein lustiges Spiel und kommt auf die Idee Bilder und Videos davon zu machen. Nach dem „Aufwärmen“ geht ihr in einen Club und lasst so richtig die Sau raus. Ihr macht ständig Fotos von euch mit den schlimmsten Grimassen und man sieht euch deutlich an, dass ihr Alkohol getrunken habt. Nachts auf dem Heimweg habt ihr die glänzende Idee, eure Partybilder auf Facebook und Instagram zu posten. Am nächsten Morgen siehst du das Grauen, was du letzte Nacht angerichtet hast und wünschst dir, diese Bilder nie gemacht zu haben.
So machst du´s richtig
Es spricht natürlich Nichts dagegen, dass du am Wochenende auch mal feiern gehst und auch Alkohol trinkst (wenn du schon 16 bist). Natürlich kann man dabei auch Fotos und Videos machen, auch solche, die nicht unbedingt sehr schön, aber selten sind. Blöd ist nur, wenn man solche Bilder dann auf Facebook und Co. postet oder darauf von Freunden markiert wird. Am besten also einfach die entstandenen „Kunstwerke“ nochmal im nüchternen Zustand anschauen und dann entscheiden ob oder welche Bilder man von sich veröffentlicht.
Ich glaub ich kann heute nicht zur Arbeit kommen…
Montagmorgen 6:30 Uhr in Deutschland und der Wecker klingelt. Begeisterung pur. Du spürst ein leichtes Kratzen im Hals und hast gefühlt 0,1 Grad Fieber. So kannst du natürlich nicht zur Arbeit gehen! Also schnell beim Chef angerufen und krankgemeldet für den Tag, oder?
Auf gar keinen Fall…
…blau machen.
Wie es der Zufall so will ist auch noch traumhaftes Badewetter und nachdem du dich nochmal hingelegt hast und jetzt ausgeschlafen bist, fühlst du dich auch gleich schon wieder viel besser. Schnell die Badesachen eingepackt und ab an den Badeweiher. Natürlich willst du deine Freunde ja auf dem Laufenden halten und postest deshalb Bilder von dir, wie du gemütlich am See in der Sonne liegst und ein kühles Getränk schlürfst. Blöd nur, dass du deine Kollegen auch als „Freunde“ in Facebook und Instagram hast und sie alles sehen können…
So machst du´s richtig
Wenn du krank bist, dann bist du krank. Da kann man natürlich nichts dagegen machen. Falls es dir also nicht gut geht, kannst du auch zuhause bleiben und dich erholen. In diesem Fall wird auch kein Arbeitgeber ein Problem damit haben. Allerdings sollte man dann auch wirklich daheimbleiben und sich ausruhen und nicht baden gehen. Wenn man nicht schwer krank ist, kann man logischerweise trotzdem das Haus verlassen. Solange du aber fit genug bist, um an den See oder ins Freibad zu gehen, kannst du auch zur Arbeit gehen. „Blau machen“ geht gar nicht und dann auch noch Fotos von sich online zu stellen, wie man gemütlich unterwegs ist, ist noch blöder. Also überleg lieber zweimal, ob du „krank“ bist oder nicht.
Ich hab keinen Bock mehr auf diesen „Laden“!
Du darfst auf der Arbeit mal wieder nur „Drecksarbeit“ machen und dem Chef Kaffee kochen? Musst sämtliche Hilfsarbeiten machen und wirst nur doof angemacht? Dann hattest du bestimmt schon mal den Gedanken, einfach alles hinzuschmeißen.
Auf gar keinen Fall…
…über den Chef oder die Firma ablästern.
Du bist so richtig genervt von der Arbeit und willst dich einfach nur aufregen über alles und jeden aus deiner Firma. Um deinem Ärger Luft zu machen, postest du auf Facebook einen Beitrag und lästerst über deinen Chef und deine Firma ab. Du lässt kein gutes Haar an deinen Kollegen und machst vor nichts und niemandem Halt. Dabei hast du ganz vergessen, dass dir deine Kollegen und sogar dein Chef auf Facebook folgen. Mal sehen, wie lange sie noch deine Kollegen sind…
So machst du´s richtig
Es kann natürlich mal vorkommen, dass du von Kollegen oder der Arbeit selbst etwas genervt bist. Das passiert zwangsläufig einfach, wenn man 8 Stunden am Tag miteinander zu tun hat. Dann muss man aber entweder einfach offen damit umgehen und mit den Betroffenen direkt sprechen, oder man kann mit seinen Freunden oder seiner Familie darüber reden. Aber seinen Frust öffentlich in einem sozialen Netzwerk zu verbreiten ist keine besonders gute Idee. Sowas gehört sich auch nicht. Man sollte in der Öffentlichkeit zu seinem Unternehmen stehen, auch wenn es mal nicht so gut läuft.
(Politische) Meinungen
Ob man sich nun für Politik interessiert oder nicht, ein bisschen sollte man sich so oder so mit der aktuellen Situation in Deutschland auskennen. Egal ob man für oder gegen etwas ist, man hat eigentlich immer eine eigene Meinung zu politischen Themen. Doch sollte man die auch in der Öffentlichkeit preisgeben?
Auf gar keinen Fall…
…unangebrachte Äußerungen abgeben.
Du kommentierst politische Meldungen gerne mal mit „Danke Merkel!“ oder „Die Merkel ist an allem schuld!“. Dabei ist es dir egal, was andere von dir denken. Immerhin gilt in Deutschland ja auch Meinungsfreiheit. Du äußerst dich sehr kritisch zu sämtlichen politischen Themen und nimmst kein Blatt vor den Mund. Politiker-Bashing ist eben gerade in. Ob das nicht doch mal nach hinten losgeht…?
So machst du´s richtig
Natürlich kann jeder seine eigene Meinung haben und sollte auch öffentlich dazu stehen. Trotzdem muss man aufpassen, was man schreibt und was nicht. Nicht alle Äußerungen sind dazu geeignet, sie in Facebook zu verbreiten. Immerhin sind diese Kommentare für alle Leute lesbar. Also bevor man sich zu etwas äußert, egal ob Politik, Religion oder sonstige sensible Themen, lieber nochmal kurz nachdenken, ob man wirklich will, dass es jeder sehen kann.
Die Folgen
Es gibt also genügend „Fallen“ in den sozialen Netzwerken. Man muss wirklich aufpassen wie man sich in Facebook, Instagram und Co. präsentiert. Denn die Folgen, die damit verbunden sein können, sind nicht ohne:
Ansehens- bis hin zum Arbeitsplatzverlust
Wenn du unbedachte Äußerungen oder unangebrachte Bilder in sozialen Medien verbreitest, musst du mit Gegenwind rechnen. Nicht alle Menschen sind der gleichen Meinung wie du oder lachen über die gleichen Gags. Es kann also passieren, dass dein Image in der „Öffentlichkeit“ Schaden nimmt. Auch im Betrieb werden sich dein auffälligsten Posts unter Umständen rumsprechen. Was natürlich gar nicht geht, sind Beiträge, die das Ansehen des Arbeitgebers schädigen oder Betriebsgeheimnisse ausplaudern. Beides können im Extremfall Gründe für eine Kündigung sein.
Streuung und Haltbarkeit
Ein falscher Beitrag in den sozialen Medien kann genügen, schon ist man abgestempelt. Wer sich denkt: „Ist ja nur ein einziger Post, was soll da schon passieren?“, liegt gehörig falsch. Denn ein Post kann schon reichen für den Imageschaden, insbesondere wenn er hunderte oder tausende Male geteilt oder kopiert wird. Diese zweifelhafte Berühmheit erlangen vor allem die dämlichen Beiträge im Sozialen Netzwerk. Was ebenso schlimm wie erschreckend ist: Das Netz vergisst nie. Egal wer, wie und wo etwas in ein soziales Netzwerk veröffentlicht, hat eigentlich keine Möglichkeit mehr, es aus dem Internet zu entfernen. In irgendeiner Nische des Internets wird dein Beitrag oder deine Daten für immer zu finden sein. Möchtest du das?
Mobbing und Shitstorm
Als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, bist du in den sozialen Medien noch nicht einmal sicher vor Mobbing. Ein falscher Kommentar oder ein falscher Beitrag und schon geht der sogenannte Shitstorm gegen dich los. Hunderte Leute schießen mit bösen Kommentaren gegen dich und machen so dein „Internet-Leben“ zur Hölle. Egal ob sie dich kennen oder nicht, in sozialen Netzwerken bist du ein gefundenes Fressen für solche Menschen, die teilweise einfach nichts Besseres zu tun haben, als andere zu beleidigen und zu beschimpfen. Also immer gut aufpassen, was man wo schreibt, kommentiert oder postet.
Wie man nun lesen konnte, gibt es eine Menge negative Seiten bei der Nutzung von sozialen Netzwerken. Doch es ist natürlich auch nicht alles schlecht daran. Wenn man einfach gut aufpasst was man von sich preisgibt und seine Einstellungen bei der Privatsphäre richtig hinterlegt, ist schon mal ein wichtiger Schritt getan. Man muss auch unterscheiden zwischen privaten sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram und Co.) und beruflichen wie Xing oder LinkedIn. Dementsprechend muss man sich dann auch präsentieren.
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